Mein Weg mit den Pferden 


Schon als Kind wurde ich vom Pferdevirus befallen. Mit 10 Jahren bekam ich mein Shettland-Pony Polly. Der kleine Kerl wurde mein bester Freund. Ich hatte ihn 18 Jahre lang.
 

Im Alter von 13 Jahren durfte ich endlich Reitunterricht nehmen. Nach 12 Stunden gab ich auf. So hatte ich mir Reiten nicht vorgstellt. Keine Ahnung, wie man in allen Gangarten locker sitzen soll, wenn man noch gar nicht ausbalanciert und ständig damit beschäftig ist, den vielen Sitzkorrekturen und anderen noch unverständlichen Kommandos des Reitlehrers verzweifelt Folge leisten zu wollen.
 

Danach zwei Jahre Ausreiten im Gelände mit der polnischen Warmblutstute Lady. Zumindest sicher oben zu bleiben habe ich dadurch gelernt.
 

Anschließend endlich "richtig" Reiten lernen in einem professionellen Turnierstall mit Schwerpunkt Springen. Auch die bis heute in der Szene üblichen Unarten habe ich dort kennen gelernt. Aber das Positive hat klar überwogen: Reiten aus der Körpermitte, Einwirkung hauptsächlich über den Sitz mit etwas Unterstützung vom Bein und möglichst wenig Handeinwirkung. Nachgeben war wohl eine der am häufigsten gebrauchten Vokabeln im Unterricht. Besonders das Reiten von so genannten Korrekturpferden hat mich enorm weiter gebracht.
 

Die beste Eigenschaft meines Ausbilders war für mich, dass er mir außer der Technik vor allem das richtige Gefühl für deren Umsetzung vermitteln konnte.
 

Heute bin ich ein großer Anhänger der Freiheitsdressur. Oder treffender gesagt: Der Beschäftigung mit dem frei laufenden Pferd. Von Anfang an arbeite ich ohne Seil. Für mich ist das die Grundlage jeglicher Ausbildung von Mensch und Pferd. Dabei entwickele ich die ersten Dressurlektionen und schaffe einen nahtlosen Übergang zur Ausbildung an der Hand, am langen Zügel und unter dem Reiter.
 

Im Spätherbst 2011 habe ich meine Trensen an den Nagel gehängt. Seit dem reite ich meine eigenen Pferde nur noch mit Halsring. Mal sehen, wie weit ich damit komme. Bis jetzt läuft es ganz gut.